Makroumfeld
Das Jahr 2024 stand im Zeichen eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds. Die globalen Zentralbanken setzten ihre restriktive Geldpolitik fort, um der hartnäckigen Inflation Herr zu werden. Die USA konnten erneut ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen. Trotz hoher Zinsen und gestiegener Finanzierungskosten zeigte die Wirtschaft weiterhin moderates Wachstum. Der Arbeitsmarkt blieb robust, während die Inflation nur langsam in Richtung des 2-Prozent-Ziels zurückging. Die US-Notenbank hielt an ihrem Kurs fest, die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf erhöhtem Niveau zu belassen. Europa hingegen wurde stärker von der restriktiven Geldpolitik getroffen. Besonders die deutsche Wirtschaft kämpfte mit einer anhaltenden Wachstumsschwäche, die auf hohe Energiepreise, geringe Investitionen und strukturelle Herausforderungen zurückzuführen war. Südeuropäische Länder wie Spanien und Italien zeigten hingegen stabilere Tendenzen. In China enttäuschte die wirtschaftliche Entwicklung erneut. Der seit Jahren schwächelnde Immobiliensektor bremste die Erholung, während der Binnenkonsum nicht das erhoffte Wachstum lieferte. Zusätzlich sorgten geopolitische Spannungen, wie die anhaltende Ukraine-Krise und Unruhen im Nahen Osten, für anhaltende Unsicherheit an den Märkten.
Aktien
An den Aktienmärkten fiel die Entwicklung im Jahresverlauf unterschiedlich aus. Während der US-Markt, insbesondere der S&P 500, von starken Unternehmensgewinnen aus dem Technologie- und Energiesektor profitierte, schlossen die europäischen Aktienmärkte aufgrund der schwächeren Konjunktur und hohen Zinsen das Jahr schwächer ab. Die erreichten DAX-Rekordwerte sind hauptsächlich auf die Stärke von weniger Einzeltitel zurückzuführen. In den Schwellenländern zeigten sich gemischte Ergebnisse: Während Brasilien und Indien von stabilen Rohstoffmärkten und innenpolitischen Reformen profitierten, geriet China weiter unter Druck. Sektoral gehörten Technologie, Gesundheitswesen und Energie zu den Gewinnern des Jahres, während zinssensitive Branchen wie Immobilien und Banken besonders litten.
Anleihen
Die Anleihenmärkte erlebten 2024 eine Phase der Stabilisierung. Nachdem die Renditen für 10-jährige US-Treasuries bereits im Oktober 2023 mit knapp 5 % ein Mehrjahreshoch erreicht hatten, bewegten sie sich zu Beginn des Jahres 2024 seitwärts. Im weiteren Jahresverlauf gaben sie leicht nach, als die Fed ab Herbst Signale für mögliche Zinssenkungen aussandte. Unternehmensanleihen entwickelten sich stabil, wobei vor allem Investment-Grade-Papiere von der nachlassenden Unsicherheit profitierten.
Rohstoffe und Weitere
Die Rohstoffmärkte präsentierten sich im Jahresverlauf stabil bis positiv. Rohöl notierte durch Kürzungen der OPEC+ und geopolitische Unsicherheiten durchgehend oberhalb von 90 US-Dollar je Barrel, während Gold in einem Umfeld aus wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Nachfrage nach sicheren Häfen zeitweise Rekordstände von über 2.700 US-Dollar je Unze erreichte. Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium blieben dagegen eher schwach, da die gedämpfte Nachfrage aus China das Marktgeschehen belastete.