Ausblick
Mit Blick auf das erste Quartal 2025 wird der Fokus weiterhin auf den geldpolitischen Entscheidungen der großen Zentralbanken liegen. Während die Inflation in den USA und Europa in den vergangenen Monaten nachgelassen hat, bleibt sie vielerorts über dem Zielniveau. Sollte dieser Trend anhalten, könnten die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank ab dem zweiten Quartal 2025 erste Zinssenkungen in Betracht ziehen. Dies könnte sowohl den Aktienmärkten als auch dem Anleihenmarkt Auftrieb verleihen. Die US-Wirtschaft dürfte dabei weiterhin stabil bleiben, gestützt durch einen robusten Arbeitsmarkt und anhaltenden Konsum. Europa hingegen könnte vor einem schwierigen Start ins neue Jahr stehen, da die Wirtschaft bereits 2024 wenig Dynamik gezeigt hat und strukturelle Probleme weiter belasten. Besonders Deutschland wird dabei im Fokus stehen, da sich hier die Wachstumsschwäche am stärksten bemerkbar gemacht hat.
Für die globalen Aktienmärkte wird entscheidend sein, wie die Unternehmensergebnisse für das vierte Quartal 2024 ausfallen. Besonders der Technologiesektor könnte erneut für positive Überraschungen sorgen, während zinssensitive Branchen weiter mit Gegenwind zu kämpfen haben dürften. In den Schwellenländern bleibt China der große Unsicherheitsfaktor, während Indien und Brasilien von innenpolitischen Reformen und einer stärkeren Rohstoffnachfrage profitieren könnten. Rohstoffe dürften weiterhin im Blickfeld der Investoren stehen. Der Ölpreis könnte aufgrund anhaltender geopolitischer Unsicherheiten stabil bleiben, während Gold von einem Umfeld hoher Unsicherheit profitieren könnte.
Im Anleihenmarkt könnten die Renditen langlaufender Staatsanleihen zu Beginn des Jahres hoch bleiben, bis sich die Erwartungen an die ersten Zinssenkungen konkretisieren. Unternehmensanleihen dürften weiter attraktiv bleiben, wobei die Risikoprämien bei High-Yield-Papieren genau beobachtet werden sollten.
Wichtige Termine im Q1 2025:
• Zinsentscheidungen: Fed: 29.01/19.03, EZB: 23.01/13.03, BoE: 8.02/21.03
• Wichtige Wirtschaftsdaten:
o US-Arbeitsmarktberichte: 5. Jan, 2. Feb, 1. Mrz
o US-Inflationsberichte: 12. Jan, 14. Feb, 15. Mrz
o China BIP-Bericht für Q4 2024: Mitte Jan
• Vorgezogene Bundestagswahlen in Deutschland (23. Feb)
Während das Jahr 2024 von hoher Unsicherheit, restriktiver Geldpolitik und gemischten Marktentwicklungen geprägt war, bietet das erste Quartal 2025 Potenzial für Stabilisierung. Entscheidend wird dabei sein, ob die Inflation weiter nachgibt und die Notenbanken Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik gewinnen. Anleger sollten dennoch auf erhöhte Volatilität vorbereitet sein, da geopolitische und wirtschaftliche Risiken weiterhin bestehen bleiben.