Makroumfeld
Das dritte Quartal 2025 war geprägt von schwachem globalem Wachstum, neuen handelspolitischen Spannungen und der geldpolitischen Wende in den USA. Die Eurozone zeigte ein sehr verhaltenes bis stagnierendes Wachstum, belastet von schwacher Industrie, Exportflaute und gedämpftem Konsum, ohne dass durchgängig von einer technischen Rezession gesprochen werden sollte. Besonders Deutschland litt unter einer schwachen Industrie, rückläufigen Exporten und Konsumzurückhaltung. Der Handelsstreit zwischen den USA und China eskalierte im August erneut, als die US-Regierung neue Importzölle auf ausgewählte Technologiegüter androhte; im September wurden die Schritte vertagt und Gespräche aufgenommen, jedoch ohne substanziellen Durchbruch. Die US-Wirtschaft blieb trotz nachlassender Dynamik insgesamt robust. Die Fed senkte im September den Leitzins um 25 Basispunkte und signalisierte Bereitschaft zu weiteren Schritten bei Bedarf. Die EZB verharrte zunächst abwartend und könnte im vierten Quartal nachziehen. In China verstärkte die Regierung fiskalische Impulse zur Stabilisierung von Konsum und Infrastruktur; trotz anhaltendem Druck im Immobiliensektor zeigten sich Einkaufsmanagerindizes und Einzelhandelsdaten zum Quartalsende leicht freundlicher.
Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte zeigten im dritten Quartal eine deutliche Aufwärtsbewegung. Der S&P 500 legte um über 7 % zu und erreichte im September neue Allzeithochs. Besonders stark entwickelte sich der Technologiesektor: KI-Themen und Wachstumsfantasie trieben den NASDAQ, wobei die Marktbreite im wachstumsorientierten Segment weiter zunahm. In Europa fielen die Zugewinne moderater aus, doch die Stimmung hellte sich spürbar auf. Trotz schwacher Konjunkturdaten wurde das makroökonomische Umfeld zunehmend ausgeblendet – getragen von der Hoffnung auf geldpolitische Unterstützung und besser als erwarteten Unternehmenszahlen. Im September zeigte sich eine sektorübergreifende Erholung. Über alle Regionen hinweg waren defensive Sektoren und Geschäftsmodelle mit stabilen Cashflows gefragt – insbesondere im Gesundheitswesen, bei Versorgern und Infrastrukturwerten. In den Schwellenländern entwickelten sich Indien und Brasilien solide. In China blieb die Lage angespannt: Immobilienkrise, Regulierung und schwache Exporte belasteten die Marktstimmung spürbar.
Anleihen
Die Renditen entwickelten sich im dritten Quartal uneinheitlich: In den USA schwankte die Rendite der 10‑jährigen Treasury überwiegend um 4,1–4,5 % und legte gegen Ende September (nach der Zinssenkung) wieder leicht zu. In Europa blieben die Renditen in engen Spannen, gestützt von moderater Inflation und Unsicherheit über den weiteren EZB‑Kurs. Unternehmensanleihen zeigten sich stabil, insbesondere Investment‑Grade war gefragt. High‑Yield‑Emissionen wurden selektiver nachgefragt.
Rohstoffe
Gold setzte seine Aufwärtsbewegung fort und markierte im September neue Höchststände – gestützt durch geopolitische Spannungen, Inflationssorgen und die Erwartung geldpolitischer Lockerungen. Der Ölpreis zeigte sich trotz Nahost-Spannungen erstaunlich stabil. Nach Rückgängen im Juli bewegte sich Brent seitwärts, da die Märkte geopolitische Risiken zunehmend ausblendeten und die Nachfrage moderat blieb. Kupfer und andere Industriemetalle erlebten zunächst eine deutliche Korrektur, stabilisierten sich aber im weiteren Verlauf. Leicht bessere chinesische Daten sorgten gegen Quartalsende für etwas Auftrieb.